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  • Writer's pictureBianca Meusburger-Waldhardt

Dankbarkeitspraxis Wintersonnenwende - Frühlingssonnenwende Teil 12: Dankbarkeit & kreat. Schreiben

Vorweg: Für die Technik „Kreatives Schreiben“ ist es völlig unwichtig, ob Rechtschreibung und Grammatik korrekt sind, ob die eigene Handschrift für andere leserlich ist, ob man gerne schreibt; all das sind in diesem Kontext völlig irrelevante Aspekte. Es geht ausschließlich um dich, dein Empfinden, deine Wahrnehmung. Kreatives Schreiben ist eine großartige Technik, um innere Klarheit zu gewinnen, kann einen therapeutischen Effekt haben (man kann damit den „inneren Mistkübel“ ausleeren 😉), lässt Kreativität erwachen und entfalten, dient der Lösungsfindung und ist einfach insgesamt eine super Sache für eine salutogene Lebensführung, dient also unserer Gesundheit. 


Wie funktioniert das? Sehr simpel: Man braucht Papier und einen Stift (mit dem man richtig gerne schreibt). In diesem Fall soll das Schreiben mit Hand und Stift und nicht mit Tastatur erfolgen - so profitiert unser Gehirn am meisten davon. Nun verwendet man eine Sanduhr, eine Stoppuhr, den Handywecker,… und stellt eine beliebige Zeitdauer ein. Für den Anfang empfehle ich, mit 3, maximal 5 Minuten zu beginnen. Der Länge der Zeitspanne sind natürlich keine Grenzen gesetzt, du kannst auch auf Wunsch 30 Minuten oder Stunden kreativ schreiben. 


Sobald die Zeit läuft, beginnst du drauf los zu schreiben, der Stift verlässt das Papier nicht (außer, um eine neue Zeile zu beginnen 😊), auch zum Nachdenken wird er nicht abgesetzt. Stattdessen kannst du zu Papier bringen, was gerade in deinem Kopf ist, „Ich weiß gerade nicht, was ich schreiben soll… a b c d…“, Kringel aufs Papier malen, sobald ein Gedanke kommt, diesen wieder aufschreiben usw. Die Erwartung ist nicht, dass ein zusammenhängender Text entsteht (das darf sein, ist aber nicht das Ziel - es geht um den Prozess des Schreibens, nicht um das Produkt… wobei es ohnehin immer, immer ein Produkt gibt), dass Sätze und Ausdruck vollständig sind, sondern dass du einfach im Fluss des Schreibens bleibst und den Stift nicht absetzt. Es ist äußerst interessant, sich selbst während des Prozesses zu beobachten: Kommen Widerstände auf? Wie geht es mir, wenn mir „nichts einfällt“? Kommen Erinnerungen hoch? Wie geht es meiner Schreibhand, meinem ganzen Körper beim Schreiben? Bin ich angespannt? …? 


Schreibe so lange, bis die Zeit abgelaufen ist, dann lass den Stift fallen, mitten im Satz (fällt dir das schwer?). Nun hast du unendlich viele Möglichkeiten, du kannst zB: 


- nachspüren, wie es dir nach dem Schreibprozess geht 

- deinen Text lesen und auf dich wirken lassen 

- intuitiv Schlüsselwörter in deinem Text unterstreichen und dich von ihnen durch deinen Tag begleiten lassen 

- den Text als Vorlage für etwas verwenden, ihn verfremden, umformen, ausbauen 

- den Text verbrennen, wenn durchs Schreiben etwas abgeschlossen, verarbeitet,... wurde 

- dir selbst deinen Text laut vorlesen 



Kreatives Schreiben kann ganz frei (ohne Themenkontext, dh, man setzt sich hin, stellt die Uhr und schreibt drauf los, schaut, was aus einem selbst „raus möchte“) oder mit Themenkontext angewendet werden. In unserem Fall wäre der Themenkontext „Dankbarkeit“ (kann man sich als Überschrift aufs Blatt schreiben). Selbstverständlich kann es passieren, dass man, ausgehend vom Themenkontext, irgendwo völlig anders landet… nur, weil „Dankbarkeit“ auf meinem Blatt steht und ich mir vorgenommen habe, dazu irgendetwas zu schreiben, heißt das noch lange nicht, dass genau das beim kreativen Schreiben aus mir raus möchte… und genau das ist die Faszination dieser Technik: eine Möglichkeit zur Begegnung mit sich selbst. 


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